14 juillet 2014

=Albanesische Studien= Par Johann Georg von Hahn

 ALBANESISCHE STUDIEN HEFT II GEOGRAPFISCHE

ETIINOGRAPHISCIIE ÜBERSICHT 

II REISESKIZZEN 

III SITTENSCHILDERUNGEN 

IV SIND DIE ALBANESEN AUTOCIITHONEN 

V DAS ALBANESISCHE ALPHABET VI HISTORISCHES

 VORREDE:

 ANTON FREIHERRN VON PROKESCHOSTEN kk wirklichen geheimen Rattle kk Feldmarsohall Lieutenant bevollmàehtigtem Minister und Präsidial Gessndten am hohen deutschen Bunde lrosskreuze des huiserl österreichischen Lenpold les künigl preussischen rolhen Adler des königl griechischen Erlöserund des königl dänischen Danebrog Ordens Commandeur des luiserl russischen St Annen Ordens in Brillsn en des pipstlichen St Gregor des Constantin Georg von Parma Ordens Ritter des königlich schwedischen Schwert Ordens Mitglieds der hiss rl Akademie der Wissenschaften su Wien der königl Akademie iler Wissenschaften su Berlin der aiheniensisuhen Gelehrten Vereine für Arehiolugie und Naturwissenschaft der Gesellschaft für Alterihumskunde zu Cairo der grossherzoglich badischen Gesellschaft für Системная немцев ш Freiburg Herrn und Landsisnde in Sleyer etc etc ele in dankb arer Verehrung дети met

Diese Blätter sind das Ergebniss vierjähriger Arbeit sie enthalten gleichwohl nur Bruchstücke nichts Vollendetes Um die Gegenwart und Vergangenheit Albaniens in einem grossen Bilde zusammen zu fassen dazu gehören andere Kräfte und andere Mittel als sie dem Verfasser zu Gebote standen er musste sich daher auf einzelne Skizzen aus diesem Bilde beschränken Der Verfasser vergleicht sich einem Reisenden den der Zufall in ein Goldland führt yhier liest er ein paar glitzernde Körner vom Wege auf dort schlägt er ein wenig Erz vom Felsen ab oder wäscht eine Hand voll Goldsand aus und bei seiner Rückkehr legt er die gesammelten Proben den Kennern zur Prüfung vor Wenn ihm nun ein Bergmann bemerkt Freund deine Muster enthalten wohl etwas von dem was du glaubst aber du bist in deiner Beweisführung nicht secundum artem verfahren und hältst Manches für echt was nur Katzengold ist so erwiedert er das war wohl nicht anders zu erwarten denn ich bin kein Mann vom Fache es fragt sich aber hier nicht darum ob Alles Gold sei was ich dafür halte sondern ob da wo ich gewesen überhaupt Gold zu finden sei Beschäftigt Euch also mit meinen Deductionen nur so lange bis Ihr Euch hiervon überzeugt habt dann schiebt sie bei Seite und legt selbst Hand an Euch hierzu die Mittel und Wege zu liefern war ich möglichst bemüht und hierein setze ich mein Verdienst Wenn Euch aber die Arbeit Gewinn bringt und Ihr Euch über die gehobenen Schätze freut so haltet es mit mir wie es jene Pelasger mit dem Pelorius hielten der sie in das neuerschlossene Thessalien führte und schenkt mir ein freundliebes Angedenken Von diesem Standpunkte ausgehend ersucht der Verfasser die Kritik den gesammelten Stoil von dem was er über diesen denkt eben so scharf zu trenne n als er dies in der Darstellung zu thun bemüht war Denn was die in diesen Blättern enthaltenen Sammlungen betrifft so darf er behaupten dass er sie mit aller Liebe und allem Ernste zusammengetragen deren er fähig war Er hofft daher dass sie zu Recht bestehen werden was auch immer das Schicksal der Hypothesen sein möge die er darauf gebaut hat Doch will er damit nicht behaupten dass alle seine Angaben untriìglich seien denn Nie mand weiss besser als er wie schwer es ist die Wahrheit in Albanien zu suchen und darum werden auch Berichtigungen Niemanden erwünschter kommen Was er aber verlangen darf ist dass sie mit demselben Ernste vorgenommen werden als er gesammelt hat und darum hält er sich auch berechtigt gegen jede Touristenkritik Einsprache zu thun welche etwa von der Heerstrasse aus auf der sie das Land durchfliegt das was hier berichtet wird nicht zu sehen bekommt oder wenn die von Pferdetreibern und Chanwirthen geschöpften Notizen nicht mit diesen Blättern harmoniren sollten Häufige Ortsveränderungen haben den Verfasser Jahre lang von einzelnen Theilen des Manuscriptes getrennt andere waren noch nicht vollendet als der Druck begann und dieser wurde durch die grosse Entfernung zwischen Wien und Syra zu einer wahren Geduldsprobe Unter diesen Verhältnissen musste der Verfasser darauf verzichten dem Ganzen durch eine letzte Ueberarbeitung die gehörige Ruudung zu geben und etwaige Wiederholungen abzuschneiden Von widersprechenden Angaben hat er jedoch bis jetzt nur eine bemerkt sie betrifft die Anzahl der im griechischen Königreiche Wohnenden Albanesen Heft Il S 1 ist diese auf die Hälfte der Bevölkerung des griechischen Festlandes angegeben Ней 1 S 32 wurde dieselbe nach späteren Angaben auf 170,000 reducirt und wie unzuverlässig auch diese Berechnung sei ergibt sich daraus dass neueren Nachweisen zu Folge im Sperchìusthale auch nicht Ein Albanese wohnen soll Herr Finlay äusserte gegen den Verfasser dass er nach einem ungefähren Ueberschlage die Anzahl der gegenwärtig in Griechenland lebenden Albanesen auf etwa 100,000 also der Gesammtbevölkerung berechne Der im Jahre 1849 in der Austria veröffentlichte Aufsatz über das türkische Geldwesen wurde dem Manuscripte vor Ausbruch der gegenwärtigen Bankkrise einverleibt Obgleich er sie daher nicht berücksichtigen konnte so deutet er doch deren Quelle an denn die dort geschilderte Münzpolitík musste fast naturgemäss zudem Versuche eines fictiven Wechselcourses führen an welchem die alte Bank gescheitert ist wären die ungeheuren Opfer welche dieser Versuch kostete auf die Forttîihrung der begonnenen Münzreform verwandt worden so wäre die Krise vielleicht zu vermeiden gewesen Manche Felder auf denen sich der Verfasser bewegt waren demselben vor dem Beginne der Arbeit fremd auf andern war er nicht hinreichend zu Hause er musste daher seine Zeit zwischen Sammeln und Vorstudien theilen und dabei war er während seines Aufenthaltes in Jannina ungefähr auf eben so viele Bücher beschränkt als er deren Hunderte bedurft hätte Er arbeitete daher meistens in der Stimmung eines Jagdhundes an der Leine dem allerhand frische Witterung um die Nase spielt Ein späterer Aufenthalt in Deutschland wurde durch schwere Körperleideu verkümmert und daher musste so manches nothwendige Buch ungeöffnet oder halbgelesen bleiben Zu ersteren gehören z B von den Quellen Lykophron Prokop und Anna Komnena und von neueren Werken Mommsen's und Lepsius Forschungen über Altitalien Zeuss Deutsche und Forchhammer's Hellenika von anderen einschlägigen Arbeiten aber kennt der Verfasser der seit 19 Jahren in der Levante lebt vielleicht nicht einmal die Titel Mancher Gedanke den er für sein eigen hält mag daher bereits von Andern besser und umfassender behandelt sein Fehlt in solchen Fällen das betreffende Citat so bittet der Verfasser den Grund nur in seiner unzureichenden Belesenheit zu suchen denn da wo er aus Andern schöpfte wurde die Quelle stets sorgfältig verzeichnet Was die Darstellung betrifft so war der Verfasser bestrebt sie stets klar und nüchtern zu halten und nie mehr zu behaupten als er vertreten zu können glaubte Er bemerkt dies desshalb damit man nicht etwa die an manchen Stellen des Buches wimmelnden Zweifelsätze und Fragezeichen ñir schwächliche Leisetreterei halten möge Wer es unternimmt eine Schneusse durch den Wald zu schlagen der muss viele Stöcke stehen lassen sonst kommt er nicht weit aber er darf darum auch nicht behaupten eine Chaussee gebaut zu haben Die Fragezeichen welche diese Blätter an die Wissenschaft stellen rühren an zu viele hergebrachte Ansichten um den Verfasser befürchten zu lassen dass sie keine Beachtung finden sollten er macht sich vielmehr auf zahlreichen Widerspruch gefasst Die Einen werden sich durch die Störung in liebgewordenen ldeenkreisen unangenehm berührt finden und sich damit begnügen die bei der Darstellung begangenen Verstösse der Sache selbst anzurechnen um über dieselbe als eine Paradoxe in Bausch und Bogen den Stab brechen zu können Andere werden diesen Denkfehler nicht begehen Vll sondern die Sache selbstständiger Prüfung werth halten und diesen verspricht der Verfasser nach Kräften Rede zu stehen und für jede Belehrung dankbar zu sein Zwar stellt sich nicht selten die Sorge bei ihm ein zu viel bewiesen zu haben er war daher auch über die Entdeckung pelasgischer Elemente bei den Doriern wenig erfreut und erwehrte sich ihrer so lange er konnte Für ihn ist überhaupt Pelasgisches und Hellenisches so innig verschmolzen dass das Eine nur auf Kosten des Andern getrennt werden kann und er gesteht dass er sich gerade in der umgekehrten Lage Derjenigen befindet welchen die Pelasger unfassbar sind _ denn je mehr Körper diese für ihn gewinnen desto mehr verdächtigen sich die Hellenen desto dunkler wird die Frage wer waren sie und wo kamen sie her Fast scheint es aber als habe schon Herodot eben so gefragt wenn er sagt getrennt von dem pelasgischen und an sich schwach ist der hellenische Stamm von kleinem Ursprunge ausgehend durch den Hinzutritt zahlreicher Barbarenstämme zu einer grossen Masse von Völkern herangewachsen Dagegen hat wie mir scheint das pelasgische Volk als ein barbarisches niemals eine bedeutende Zunahme erfahren Wie dem auch sei der Verfasser würde sich hinreichend belohnt finden wenn diese Blätter dazu beitragen könnten das Hellenenthum zur Menschheit zurück zu führen von der man es zu isoliren versucht hat ist und bleibt es doch ihre schönste Blüthe die aber erst auf dem rechten Standpunkte ihren wahren Glanz erhält Glück auf Syra Ostern 1853

I Geographisch ethnographisehe Übersicht Albanien ist ein streng abgeschlossenes Land es wird von seinen Nachbarländern durch scharfe fast lückenlose Naturgränzen geschieden doch nur in Bezug auf diesen strengen Abschluss nach Aussen lässt sich das Land als ein Ganzes betrachten an sich zerfällt es in mehrere Parcellen welche sich als Glieder verschiedener grösserer Systeme mehr zufällig als nothwendig an einander reihen und jedes gemeinsamen Centrums jedes organischen Zusammenhanges ermangeln Diese Gedanken liegen der folgenden geographischen Skizze zu Grunde deren Hauptzweck sich auf ihre nähere Begründung beschränkt denn sie möchten den Schlüssel zu den Itäthseln liefern welche albanesische Silten Bräuche und Idiome dem Forscher zu lösen geben Sie wurden daher vorangestellt damit sie dem Leser als Leitfaden dienen an dem er sich in diesen trockenen oft weitausholenden stets fragmentaŕschen Betrachtungen zurecht finden könne Albanien liegt zwischen dem 39 und 43 Grade nördlicher Breite es ist ein schmales Küstenland dern die grade Linie seiner Küstenltinge beträgt nahe an 100 Stunden während man nur 30 Stunden durchschnittliche Breile annehmen kann welche sich gegen die nördliche Gränze um ein Drittheil erweitert gegen die südliche aber um ebensoviel verringert Das Land zerfällt in Bezug auf seinen natürlichen Bau in drei Theile welche man das Alpenland das Grammos und das Pindusland nennen könnte Beginnen wir mit dem ersteren weil es uns nicht nur näher liegt sondern auch als letztes Alpenglied näher angehet als die beiden anderen und werfen wir vorerst einen Streifblick auf das nördliche Nachbarland durch welches die Verbindungskette unseres Alpenlandes mit dem Stock der Alpen läuft Die Charte von Dalmatien und seinen Neben und Hinterlanden bietet dem an scharfe Wasserscheiden und schöngegliederte Flussgebiete gewöhnten Auge einen höchst fremdartigen Anblick dar Von der Südspitze der istrischen Halbinsel bis zur Südgrünze des Kaiserstaates wird die Küste von Bergzügen begleitet welche dieselbe von ihrem Hinterlande abschliessen Sie gewähren nur 4 kleinen Flüssen einen kümmerlichen Ausgang ins Meer Hinter diesen Bergreihen beginnt aber nicht etwa das Donau oder Saugebiet sie bilden vielmehr den westlichen Saum eines weder zu jenem noch zum Beckengcbiete der Adria gehörigen also gleichsam neutralen Territoriums welchrs aus zusammenhängenden Massen grösserer und kleinerer Bergkessel besteht deren Wasser keinen sichtbaren Abfluss haben Karstformalion а Östlich von diesem fast durchweg unf uchtbaren häufig gänzlich unwirthsamcn und rauhen Kesselgürtel beginnen die bosnischen Parallelkelten welche in der Richtung von Nordwest nach Südost streichen und durch deren Längenthäler die südlichen Nebenflüsse der Sau ihren Weg zum Haupttiusse nehmen Diese geschlossene Gestaltung der dalmatinischen Küste möchte es erklären warum weder zur Römerzeit noch auch heut zu Tage ein ununterbrochenerStrasst nzug unmittelbar an derselben hinIäuft Es erschien zu allen Zeiten praktischer an den schwierigeren Stellender Küste die Communieationslìnie in das vergleichsweise zugänglichere und für denVerkehr wichtigere Hinterland zu verlegen Übrigens bedarf es wohlkaum der Erwähnung dass dieser nordsüdliche Strassenzug nur einen Theil deskleinen Verkehrs von Ortzu Ort vermittle der Hauptvcrkehr dagegen den Seeweg einhalto

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Während dieser Vorgänge hatte der amie Tabaksschneider Thomas ungewarnt im Bazar seinen Tabak fortverkauft Auf ihn entlud sich daher auch die Rache der Türken der neu ernannte Polizeimeister Kapi bulük Baschi zog sogleich mit grosser Begleitung vor dessen Bude und hängte ihn mit eigener Hand an derselben auf ohne dass er darüber jemals zur Rechenschaft gezogen werden wäre Die fünf Kaufleute aber fanden Zeit zur Flucht und kamen als sich der erste Sturm gelegt hatte mit je 11,000 Piaster Geldbusse durch Diese vcrkaufen nun nach wie vor in ihren Wohnhäusern haben aber dort besondere Magazine errichtet in welchen ihre Weiber und Töchter an die Türkinnen verkaufen die hier nie auf dem Bazar erscheinen dürfen und haben auch ausserdem viel Zulauf weil sie billiger sind als die Türken Dies erregt natürlich deren Eifersucht und sie versuchen nun häufig durch die zeitweiligen Gouverneurs die Christen unter dem schriftlichen Versprechen aller möglichen Sicherheit zur Verlegung ihrer Magazine auf den Bazar zu bestinunen diese antworten aber stets mit dem Namen Thomas Kaum fünf Minuten von dem üussersten südöstlichen Ende der Stadt führt eine steinerne Brücke über den Schkumb unsere meisten Karten rücken daher Elbassan zu weit vom Flusse ab Die Brücke ist von dem bekannten Kurd Pascha von Berat erbaut der auch in Alis von Tepelen Jugendgeschichß eingreift und hat 8 grosse Bogen und ein paar kleinere in den zu ihr führenden Böschungen Das Hauptbestreben des türkischen vielleicht von den Byzantinern ererbten Brückenbaues scheint dahin zu gehen die Bögen so wenig als möglich zu belasten und namentlich den von den Pfeilern ausgehenden Seitendruck möglichst zu erleichtern Häufig bilden daher die Schlusssteine der Gewölbe auch das Strassenpfiaster oder liegt dies wenigstens

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